Beschlussvorschlag
1. Die Stadtvertretung ist der Auffassung, dass das Sprachheilpädagogische Förderzentrum (Sprachheilschule) in Schwerin ein unverzichtbares Bildungsangebot im Bereich der Grundschulpädagogik darstellt und die gesetzlich vorgesehene Aufhebung der Sprachheilschule zum 31. Juli 2020 dringend überprüft werden muss.
2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich bei der Landesregierung für eine Über-prüfung und Änderung der gesetzlichen Regelung mit dem Ziel einzusetzen, dass die Klassen 1 bis 4 des Sprachheilpädagogischen Förderzentrums in Schwerin langfristig bestehen bleiben können.
Begründung
Nach Plänen des Landesbildungsministeriums soll an der Aufhebung des Sprachheilpädagogischen Förderzentrums Schwerin zum 31. Juli 2020 festgehalten werden und die Schüler statt dessen an normalen Grundschulen unterrichtet werden.
Derzeit werden rund 140 Schüler, davon rund ein Drittel aus der Region Westmecklenburg, im Sprachheilpädagogischen Förderzentrum Schwerin auf dem Großen Dreesch durch spezi-ell ausgebildete Fachkräfte in kleinen Klassen unterrichtet und so auf den Übergang zu den Regelschulen nach der Klasse 4 erfolgreich vorbereitet. Durch diese Form der Förderung wird die Inklusion dieser Kinder erst möglich. Für den Erhalt der Sprachheilschulen spricht auch die Tatsache, dass der Anteil von Kindern mit sprachheilpädagogischem Förderbedarf sich von 2004 (6,9%) bis 2014 mehr als verdreifacht (22,1%) hat; er ist damit signifikant steigend. Diese Kinder haben ein nicht zu unterschätzendes Handicap: Stammeln, Stottern und andere Sprachprobleme sind nicht nur die Ursache für Lernbeeinträchtigungen, sondern führen auch nicht selten zu Hänseleien oder Ausgrenzungen. Der pädagogische Ansatz, sie zunächst fit zu machen, damit sie in Regelschulen zurecht zu kommen, hat sich jahrzehntelang bewährt und sollte aus fiskalischen Gründen nicht geopfert werden. Zudem erachtet unsere Fraktion angesichts des Sprachheilkindergartens in Schwerin eine Weiterführung im schulischen Bereich als geboten.
Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sieht die Pläne zur Schließung der 38 Förderschulen für Kinder mit Lernschwierigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern skeptisch (SVZ berichtete am 26.02.2020). Theorie und Praxis des Inklusionsgedankens würden demnach auseinander gehen.
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